Warum sollte man sich jemals ein teures Heimkino anschaffen, wenn man den ganzen Tag über den wunderbaren Soundtrack des Lebens aus der Nachbarswohnung genießen kann? Vom zarten Klirren ihrer Sammlung von Weingläsern, die sie beim Schrankputzen versehentlich zerschlagen, bis zum rhythmischen Hämmern, wenn sie anscheinend ihre Ikea-Möbel zum zwanzigsten Mal zusammensetzen (und wieder auseinandernehmen). Und die Parfümprobe! Wer braucht Düfte von teuren Marken, wenn man die vielseitigen Aromen von verbranntem Toast, überwürztem Curry und unbestimmbarem alten Käse direkt durch die Wand geliefert bekommt? Ein Nasenschmaus, der ständig dafür sorgt, dass die eigenen kulinarischen Experimente nie wirklich als völliges Desaster durchgehen. Sicher, jeder hat schon einmal darüber nachgedacht, in ein Haus mitten im Wald zu ziehen, fern von jeglicher Zivilisation. Aber wer würde dann morgens um 3 Uhr das Bohren und Klopfen übernehmen, das uns daran erinnert, wie wichtig es ist, Ohrenstöpsel auf dem Nachttisch liegen zu haben? Außerdem, wer könnte ohne die wöchentlichen Klatsch- und Tratsch-Updates leben, die man zufällig durch die offene Balkontür hört? Gertrude von nebenan hat also ein Auge auf den Postboten geworfen, während ihr Ehemann mit der Yoga-Lehrerin flirten soll. So spannend! Wer braucht Netflix, wenn man solche Reality-Soap-Opern direkt vor der Haustür hat? Also, liebe Nachbarn, ihr seid die unerkannten Helden des Alltags. Eure ständigen Bemühungen, uns zu unterhalten, zu irritieren und manchmal auch zu verstören, haben einen speziellen Platz in unseren Herzen gefunden. Direkt neben dem Wunsch, schalldichte Wände zu haben. Aber so ist das Leben, immer eine Mischung aus süß und salzig. Oder in diesem Fall: aus Lärm und Ruhe. Eben wie in den Schmuddelfilmen. Nur weniger sexy.
Schrecklich laute Hunde und Bademantel-Desaster: Wenn der Zirkus im Flur wartet
Machen wir uns nichts vor: Wenn du in einer Wohnung mit dünnen Wänden lebst, kennst du das Hundegebell deiner Nachbarin besser als den Klang deines eigenen Weckers. Und genau dann, wenn du denkst, es könnte nicht lauter werden, fängt die Sonate des nervigen Köters an – mit einer Begleitung von der alten Dame, die versucht, ihre Seifenoper bei voller Lautstärke zu schauen. Manchmal frage ich mich, ob der Köter vielleicht versucht, vor den eindringlichen Telenovela-Geschichten zu fliehen, die den Fernseher beherrschen. Vielleicht bellt er einfach, um seine Unterstützung für den tragischen Liebhaber zu zeigen, der gerade von einem Zwillingsbruder mit Amnesie ersetzt wurde. Aber kommen wir zurück zur alten Dame, die mehr Flair hat als jeder Operndiva. Mit ihrem lässig offenen Bademantel, den sie scheinbar nicht mehr zubinden kann, könnte sie eigentlich eine Hauptrolle in einer dieser Telenovelas übernehmen. „La Gran Abuela con el Bata Abierto“ – Die Großmutter mit dem offenen Bademantel. Und immer wenn der Cliffhanger kommt, klappt ihr Bademantel auf und die Seifenoper-Fans warten gespannt auf die nächste Episode. Vielleicht sollte ich tatsächlich an ihrer Tür klopfen und ihr einen Vertrag für den Zirkus anbieten. Mit ihrem schreienden Köter als Hauptattraktion und ihrem dramatisch wehenden Bademantel als Zirkuszelt. Wer braucht schon Trapezkünstler und Feuerschlucker, wenn man die ultimative Show direkt nebenan hat? Es wäre der Beginn einer neuen Ära: Zirkusdirektor trifft auf Seifenoper-Queen. Oh, und der Köter könnte die Pause füllen.
Allein auf einem Planeten – ein Urlaubsort ohne störende Nachbarn
Traumvorstellung: Ein ganzer Planet, ganz für dich allein. Nicht ein einziges „Hast du mal ’nen Moment Zeit?“ oder „Kann ich mal eben deinen Staubsauger leihen?“. Der wahrgewordene Himmel für alle, die das ständige Geplapper des Nachbarn über sein neuestes Bio-Kompost-Experiment oder die nie endende Vorstellung seiner Urlaubsbilder leid sind. Stell dir vor, du könntest deinen Stereoanlage auf volle Lautstärke drehen, ohne das lästige Klopfen an der Wand oder das unvermeidliche Schimpfen über Ruhestörung. Natürlich könntest du auch komplett vergessen, den Müll rauszubringen – denn wer wird dich darauf hinweisen? Niemand! Und Löcher in die Wand bohren? Ach bitte, das wäre nur der Anfang! Vielleicht möchtest du eine gigantische Achterbahn in deinem Wohnzimmer bauen oder dein ganzes Haus in Gold anstreichen, nur weil du es kannst. Warum nicht? Oh, und das Beste: Du müsstest dir nie wieder Sorgen darüber machen, ob der Rasen gemäht ist oder nicht. Oder ob dein Baum genau einen Zentimeter auf das Grundstück deines Nachbarn ragt und ihn daran hindert, seinen kostbaren Sonnenlicht zu erhalten. Aber dann, nachdem der ganze Spaß vorbei ist, könntest du dich vielleicht ein wenig einsam fühlen. Aber wer braucht schon Gesellschaft, wenn man den ganzen Planeten für sich hat? Sicher, es könnte ein wenig langweilig werden, mit niemandem, mit dem man sich beschweren oder über das Wetter sprechen kann. Aber hey, zumindest gibt es niemanden, der dich bittet, seine Katze zu füttern, während er im Urlaub ist. Prioritäten, nicht wahr?
