Immer ist etwas mit dem schrottigen Auto. Es vergeht kaum eine Woche ohne das man sich über sein Auto ärgert. Um wie viel stressfreier wäre das Leben ohne das Geld verbrennende, ständig kaputte und Parkplatzsuchende Vehikel. Na klar, nicht jeder Mensch hat das Glück seinen Arbeitsweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bestreiten. Es wird heutzutage ja auch bei den meisten Bewerbungsgesprächen nach einem Führerschein und vorhandenem Auto gefragt. Dennoch wäre man so viele Sorgen los, würde man nur sein Fahrzeug in einer Schrottpresse abstellen.
Ständig kostet das Auto Geld und Nerven
Ständig hat das Auto Durst auf das teure Benzin. So als würde es denken es macht die Straßen von Dubai unsicher. Dann ist der Lack auch noch so beschaffen das sich Schmutz besonders gut anhaften kann. So scheint es mir jedenfalls immer dann wenn ich in die Waschanlage fahren muss. Mir ist es ja egal wie verschlammt die Karosserie ist, wie das Armaturenbrett klebt und was sich so alles unter dem Sitz angesammelt hat. Solche Merkmale geben dem Auto Charakter! Nur leider weigern sich die Verwandten, Arbeitskollegen oder Freunde hineinzusetzen. Weil sie Angst haben am Autositz festzukleben, von Ungeziefer zerfressen und am Ende ebenfalls ihre ewige Ruhe unter dem Fahrersitz zu finden.
Das schrottreife Auto – Am laufendem Bande kaputt
Aber nicht nur das man sein Auto ständig tanken, waschen und aussaugen muss ist nervig. Nein, dann geht das Dinge auch laufend kaputt. Die Autoreifen sind abgefahren, die Scheinwerfer gehen nicht, im Motor rattert es oder aus dem Auspuff qualmt es wie im Führerstand einer Lokomotive. Der Gang zur Werkstatt ist vorbestimmt. Doch es gibt auch mutige Mitbürger, die sagen „Nein, hier bestimme ich wann das Auto kaputt ist“. Und so überkleben sie die leuchtenden Warnlichter, richten klappernde Fahrzeugteile mit Draht, verschließen tropfende stellen mit Kaugummi und wechseln den Keilriemen mit den allseits bekannten Nylonstrumpfhose der Ehefrau. Oder im Geist der Zeit – mit ein paar Leggings. Aber wie das Leben so spielt holt einem keine Verschleierungstaktik aus der Gewissheit heraus, das man sein Fahrzeug bald zur Autoverwertung schieben muss.
Das Auto verursacht nur Kosten – Was hätte man sich nicht alles leisten können!
Wenn man mal den Taschenrechner heraus holt und durchrechnet was das blöde Auto einem schon so alles gekostet hat – dann wird man traurig. Traurig über das viele Geld. Waren die Anschaffungskosten doch schon mit einem knechtenden Kredit finanziert, so kommen die hohen Benzinpreise, die Reparaturkosten, der Satz Winterreifen, Steuern, Versicherung, Pkw-Maut und wer weiß was noch alles hinzu. Hätte man über die Jahre alle Belege aufgehoben, dann könnte man es durchrechnen. Oder vielleicht lieber nicht – denn gewiss gehen einem dann noch mehr Haare verloren als sowieso schon den Abfluss des Waschbeckens verstopfen. Wie viele seiner Träume hätte man sich erfüllen können. Man hätte seinen Traumurlaub erlebt, den größten Fernseher im Wohnzimmer oder den Schwiegereltern eine Privatwohnung weit weit weg kaufen können.
Menschen ohne Autos haben seltener schwere Knochen!
Außerdem sind Menschen die ihre Wege nicht im Auto sitzend, sondern zu Fuß oder auf dem Fahrrad bewältigen viel fitter. Also liebe Männer und Frauen des heiligen Al Bundy – das Auto ist schuld das so mancher von uns schwere Knochen hat.
Ein Leben ohne Auto – Geht das überhaupt?
Aber was soll man mit dem teuren Auto machen. Ihn von einer Klippe rollen lassen? Tja, schön wäre es nie wieder auf die Preisangaben der Tankstellen achten zu müssen. Aber wie soll man sonst zur Arbeit kommen, den Wocheneinkauf befördern oder mit den Kindern ein Ausflug unternehmen. Nicht jeder von uns wohnt in einer Stadt mit Bus- oder Straßenbahnverkehr die von früh bis spät im 10 Minutentakt fährt. Außerhalb der großen Ballungsgebiete ist man froh wenn der Bus ein paar mal am Tag fährt und einem wenigsten innerhalb eines 3 Kilometerradius an sein Ziel bringt.
Wir brauchen ein Auto um zur Arbeit zu kommen
Der Hauptgrund warum wir Parkplatzsuchenden Zombies aber ein Auto unser eigen nennen, ist die Tatsache das wir pünktlich zur Arbeit kommen möchten. Und daher setzen wir uns täglich in unsere Umweltverpestenden-Rollenden-Särgen. Einfach um im morgendlichem Verkehr, im Schritttempo und voller Zeitdruck, unsere Kinder in die Kitas oder Schulen zu fahren und uns selber an der Arbeitsstelle auszusetzen. Der Weg zur Arbeit kostet viel Nerven und Geld. Und so gehen viele von uns zum Großteil für ihr Auto arbeiten. Das ist mal ein erbärmlicher Kreislauf – wir Arbeiten hart dafür das wir nicht zu spät auf Arbeit kommen.
Gibt es lohnenswerte Alternativen zum selber fahren?
Das ständige mit dem Auto seine Weg erledigen ist nicht lustig. Aber was bleibt einem anderes übrig. Bus und Bahn sind nicht immer eine Alternative. Schließlich sind die eigenen Arbeitszeiten nicht an ein Verkehrsplan ausgerichtet. Auch der Standort der Firma kann den Gebrauch der öffentlichen Verkehrsmitteln zunichte machen. Zudem ist man heutzutage z.B. als Bahnkunde persönlich für jeden Streik verantwortlich. Und so gibt es keine Garantie das man für seine bezahlte Monatskarte auch pünktlich zur Arbeit kommt. Aber nicht nur bei Streiks kann man lange auf seine Beförderung von A nach B warten. Auch bei Schneefall, kleinen Unwettern, Wartungsarbeiten und und und bleiben die Züge stehen.
Ständig zu spät zur Arbeit kommen
Einen Mitarbeiter der ständig zu spät kommt hat kein Arbeitgeber gern. Also verlassen sich viele lieber auf ihr eigenes Auto. Sowieso zeigen die Chefs viel mehr Verständnis wenn man ihnen sagt „Ich komme zu spät weil das Auto kaputt ist“. Weil die Chefs mit ihren Protz-Karren die selben Probleme haben. Als wenn man ihnen sagt „Mein Zug ist ausgefallen, daher musste ich auf den nächsten warten“. Es ist halt der Geist der Zeit – das man als Benutzer der öffentlichen Verkehrsmitteln immer selber die Verantwortung für Verspätungen trägt. Wogegen ein nicht anspringendes Auto „höhere Gewalt“ ist.