Urlaub – Lass mich lieber Zuhause bleiben

Foto aus dem Urlaub - Kind und Hund am Meer

Urlaub? Oder wie man es auch nennt: eine Flucht aus dem eigenen Wohnzimmer. Ehrlich gesagt, hat mich der Reisevirus nie wirklich gepackt. Jeder schwärmt von diesen traumhaften Sonnenuntergängen am Strand von Bali. Nun, ich habe schon beeindruckende Sonnenuntergänge gesehen, direkt durch das schmutzige Fenster meiner Stadtwohnung, während ich versucht habe, den Fettfleck von der letzten Pizza von meiner Couch zu schrubben. Es scheint auch so, als ob jeder Urlaub, den ich je gemacht habe, in Wirklichkeit eine komplexe Schnitzeljagd war, bei der ich versuchte, den mysteriösen Ort namens „Entspannung“ zu finden. Aber statt einer Schatzkarte habe ich nur Reiseführer und überflüssige Tipps von Freunden erhalten. „Du musst unbedingt das lokale Streetfood probieren!“ – Tja, danke für den Tipp, aber ich habe mich schonmal an einem Dönerstand hier um die Ecke vergiftet. Warum sollte es in einem fremden Land anders sein? Dann gibt es die wundervollen Erlebnisse, in den Hotels zu übernachten. Ich meine, wer möchte nicht auf einem Bett schlafen, das bereits von tausenden anderen vorher „getestet“ wurde? Und nicht zu vergessen, der Spaß, das morgendliche „Wer-kommt-zuerst-ins-Bad“-Spiel mit den Zimmer-Nachbarn. Und dann, das ultimative Vergnügen: Die Postkarten. Diese kitschigen Bilder von einem Ort, der nie so aussieht, wenn man dort ist. Und der Text? „Wünschte, du wärst hier!“ – Nicht wirklich. Ich wünschte eher, ich wäre zu Hause, mit meinem Bier und meinem Fernseher. Aber dann ist da dieser eine Moment, wenn man nach Hause kommt. Wenn man die Tür aufschließt und in das vertraute Chaos eintritt, den Staub überall sieht und sich denkt: „Ah, endlich wieder im Urlaub!“ Denn nichts sagt mehr „Erholung“ als die eigene Wohnung und der Gedanke, dass man das alles nächstes Jahr wieder durchmachen wird.

Frau wird überrascht beim Abkühlen

Warum „Urlaub“ eigentlich der Insider-Code für „Herzlichen Glückwunsch zum Nervenzusammenbruch“ ist

Kennen wir nicht alle dieses Klischee? Du arbeitest das ganze Jahr über wie ein besessener Hamster im Laufrad, nur um diese zwei Wochen im Paradies zu verbringen. Und wenn dieser lang ersehnte Moment endlich kommt, findest du dich inmitten eines touristischen Schlachtfelds wieder. Die kleinen Tyrannen, die man auch liebevoll als „Kinder“ bezeichnet, ziehen im Takt der schmelzenden Eiskugeln, die ihre Eltern als Währung für Ruhe benutzen, von einem Hotspot zum nächsten. Manchmal frage ich mich, ob es eine geheime Ice-Bucketchallenge für Kinder gibt, bei der es darum geht, wer am schnellsten alle Sehenswürdigkeiten abhakt, bevor das Eis schmilzt. Die Erwachsenen? Ach, diese glorreichen Wesen, die mit ihren überdimensionierten Sonnenbrillen und akribisch geplanten Tagesabläufen versuchen, jegliche Form von Erholung aufzusaugen, als wären sie Schwämme in der Wüste. Es ist faszinierend, wie sie alle Erholungspunkte aus ihren Urlauben pressen wollen, als wären es Orangen in einer Saftpresse. Aber Erholung ist nicht wie WiFi – du kannst sie nicht einfach auf Vorrat speichern und bei Bedarf abrufen. Und dann gibt es natürlich noch die Singles, diese exquisiten Exemplare der Spezies „Forever Alone“, die verzweifelt versuchen, die Zweisamkeit mit einer Mischung aus exotischen Cocktails und dem neuesten Bestseller zu ersetzen. Ein Hoch auf den Solo-Urlaub! Aber, ich verstehe es ja. Alle sind wir auf der Suche nach diesem einen, perfekten Urlaubsmoment. Dem Augenblick, in dem alles passt. Leider haben die meisten von uns vergessen, dass echte Erholung nicht im 5-Sterne-Resort, sondern im Kopf beginnt. Und während alle in dieser scheinbaren Erholungsoase umherirren, ziehe ich es vor, mich zu Hause einzuschließen, Netflix zu schauen und den wahren Luxus des Nichtstuns zu genießen. Aber pssst, das bleibt unter uns!

Menschen im Urlaub - Stress

.

Mann und Frau im Urlaub Urlaubsfotos

.

Urlaubsbilder zum lachen - Stressiger Urlaub

Sehenswürdigkeiten – Wer will da schon hin?

Sehenswürdigkeiten – eine raffinierte Erfindung, um Menschen dazu zu bringen, horrende Preise für Flugtickets und Hotels zu bezahlen, nur um zu erkennen, dass der Eiffelturm in Wirklichkeit nichts anderes ist als ein gigantisches metallisches Tetanus-Risiko. Und hey, wenn du Glück hast, kriegst du vielleicht noch ein Souvenir obendrauf – einen Selfie-Stick mitten ins Auge. Sicher, du könntest von der wundervollen Erfahrung schwärmen, die Freiheitsstatue bei Tageslicht zu sehen. Aber hast du je darüber nachgedacht, wie es ist, sie bei Nacht zu betrachten, während du dir die Augen zureibst, weil du den falschen Jetlag-treibenden Flug gewählt hast? Das ist der Stoff, aus dem echte Erinnerungen gemacht werden. Und dann das Kolosseum in Rom. Jeder schwärmt davon. Aber lasst uns ehrlich sein: Du zahlst im Grunde genommen dafür, Ruinen zu betrachten. Das ist so, als würde man Geld ausgeben, um das verlassene Haus von Tante Gertrud zu besichtigen, in dem sie jahrzehntelang ihre Katzensammlung gepflegt hat. Wenn du wirklich etwas von Wert sehen willst, dann schau doch einfach mal in deinen Briefkasten. Die Rechnungen, die dort warten, sind authentisch, greifbar und absolut real – viel realer als jeder schief stehende Turm in Pisa, der sowieso nur ein Beweis dafür ist, dass auch Architekten manchmal einen schlechten Tag haben. Also, warum die Welt bereisen, wenn die Welt, dank Instagram, in deiner Tasche steckt? Warum die Realität erleben, wenn die filterverzerrte Version so viel besser aussieht? Und wer braucht schon Sehenswürdigkeiten, wenn die eigentliche Sehenswürdigkeit das Chaos in deinem eigenen Leben ist? Das nennt man Perspektive! Und das Beste daran? Es kommt ganz ohne Touristen und teuren Eintrittspreisen.

Mann geht aufs Klo in Straßenbahn

Fernweh? Ja, aber bring bitte das Testament mit! Fernweh kann tödlich sein!

Dass die Welt eine offene Austernschale voller Abenteuer und Potenzial ist, hat schon jeder gehört. Natürlich ist die Frage, ob du in dieser Austernschale die Perle finden oder eher von ihr verschluckt werden möchtest. Manchmal fragt man sich, ob dieses Fernweh eigentlich nur eine Umschreibung für „Ich habe den starken Wunsch, auf wirklich bizarre Weise aus der Existenz genommen zu werden“ ist. Stell dir das vor: „Ich habe immer davon geträumt, den Amazonas zu erkunden und von einem überdimensionalen Piranha verspeist zu werden. Es ist einfach… so exotisch!“ Das Paradoxe ist ja, dass je exotischer der Ort ist, desto mehr Todesfallen scheinen dort zu lauern. Stell dir einen weißen, sandigen Strand vor, das leise Rauschen der Wellen. Ach, wie romantisch. Bis dich plötzlich ein extrem giftiger Kegelschnecke sticht, weil du unbedingt nach dieser „interessant aussehenden Muschel“ graben musstest. Aber, zumindest war’s ein paradiesischer Ort zum Sterben, nicht wahr? Apropos Exotik: fremde Küchen. Wer hat nicht davon geträumt, sich durch ein mysteriöses lokales Gericht zu essen und dann festzustellen, dass das Hauptzutat… sagen wir mal… nicht ganz FDA-zugelassen ist? Aber hey, solange du dich danach wie Superman (oder wenigstens wie sein wackliger Cousin) fühlst, warum nicht? Es gibt Menschen, die stolz verkünden, dass sie jedes Jahr in einem anderen Land waren. Was sie nicht erwähnen, ist die kleine Sammlung von Krankheitserregern, die sie wie Souvenirs mit nach Hause bringen. „Hier ist ein kleines Malaria-Andenken von meiner Reise nach Afrika. Oh, und da, ein kleiner Dengue-Freund von meiner Tour durch Südostasien.“ Kurz gesagt, Fernweh mag ein schönes Wort sein, aber in Wirklichkeit ist es möglicherweise nur eine etwas masochistische Neigung zum Risiko. Aber hey, wie sagt man so schön: Wer nicht wagt, der nicht… naja, du weißt schon. Eingeäschert oder Hai-Futter oder so.

Frauen machen Gruppenbild im Urlaub am Strand

Warum in die Ferne schweifen, wenn der Kühlschrank so nah? Zuhause ist der Urlaub am schönsten

Wer braucht schon den Ballermann, wenn man den heimischen Balkonien hat? Oder Paris, die Stadt der Liebe? Pfft! Die einzige Liebe, die man dort findet, sind Taschendiebe, die innig und leidenschaftlich deine Geldbörse umarmen. Zu Hause? Nun, hier wartet höchstens der Haustiger darauf, deine Zehen mitten in der Nacht liebevoll (und schmerzhaft) zu attackieren. Ein unvergleichlicher Adrenalinschub. Die meisten von uns zahlen Unsummen für diesen einen verhängnisvollen Bungee-Jump aus einem klapprigen Hubschrauber in Neuseeland. Aber warum eigentlich, wenn der wahre Nervenkitzel darin liegt, abzuwarten, ob das Bier im Kühlschrank die nächste Stromausfall-Apokalypse übersteht? Schon mal einen authentischen Western in Texas erlebt? Wer braucht das, wenn man das Duell zwischen dem Wi-Fi-Router und dem smarten TV miterleben kann? „High Noon“ in High Definition. Und dann, das ultimative Drama: Der Pizzabote, der sich mit der GPS-App streitet und am Ende im Nachbargarten landet. Spannung pur! Romantik in Venedig? Stell dir vor, du schippertst durch Kanäle, die riechen, als hätte jemand eine Großpackung Blauschimmelkäse ins Wasser geworfen. Da lob‘ ich mir mein heimisches Badezimmer. Ein Schaumbad, eine Kerze und der Soundtrack von „Fluch der Karibik“ – voilà, schon bin ich Jack Sparrow, nur ohne die nervigen Paparazzi und den unbequemen Eyeliner. Also, warum dich in die weite Welt stürzen, wenn das wahre Abenteuer gerade mal ein paar Schritte entfernt ist? Ob wilder Showdown oder feurige Romanze – alles, was du brauchst, ist der richtige Streaming-Dienst und die Phantasie, die du als Kind hattest. Also, schnapp dir eine Decke, eine Schüssel Popcorn und mach dich bereit für das größte Abenteuer deines Lebens. Es könnte ein langer Abend werden!

Frauen mit Pferdekopf

.

Pfedekopf Applaus

About The Author

Scroll to Top