„Sorry, was?“: Der Kauderwelsch des Alltags: Worte, Worte und noch mehr Worte. Manchmal sind sie ebenso gehaltvoll wie ein Kartoffelchip ohne Gewürz. Einzelne Wörter sind in der Menschheitsgeschichte reingewaschen worden, wie ein minderwertiges Tattoo eines betrunkenen Urlaubs in Ibiza. Du nimmst ein Wort wie „Gesundheit“ – was eigentlich nur eine Abkürzung für „Ich hoffe, du stirbst nicht an dieser fiesen Pestilenz, die du gerade freigesetzt hast“ ist. Oder „Bitte“, welches einfach nur eine zivilisierte Art ist zu sagen: „Mach schon, du Idiot!“. Dann gibt’s natürlich noch das allseits beliebte „Wie geht es dir?“. Es ist die rhetorische Frage schlechthin. Ehrlich gesagt erwartet niemand wirklich eine Antwort. Falls doch, wäre die korrekte Reaktion, jemanden mit einem erstaunten „Wirklich? Du willst es wirklich wissen?“ zu schockieren.
Und schließlich – das allmächtige „ich liebe dich“. Wer hätte gedacht, dass drei kleine Worte so viele Interpretationen haben könnten? Manchmal bedeutet es „Ich mag dich… momentan“. Oder „Ich habe gerade was Schlimmes gemacht, bereite dich vor“. Vielleicht auch „Ich kann nicht glauben, dass du immer noch hier bist, aber ich beschwere mich nicht“. Bruder Al-Bertus, der allseits bekannte Biertrinker, Mann und – der Horror! – Blogger, kann ein Lied davon singen. Ein trauriges, ironisches Lied über die Tiefe der Bedeutungslosigkeit dieser Worte. Ein Lied, das genauso inhaltslos ist wie die letzte Staffel deiner Lieblingsserie. Aber lassen wir uns nicht von solchen Kleinigkeiten ablenken. Die wahre Lektion hier ist, dass Worte vielleicht bedeutungslos sein können, aber es liegt an uns, ihnen Bedeutung zu geben. Oder auch nicht. Wer hat überhaupt Zeit für so was? Es gibt so viel Bier zu trinken und so viele Blogposts zu schreiben.
Humor-Hotspots
Dankeschön das nicht so gemeint ist
Warum „Danke“ und „Bitte“ überbewertete Höflichkeitsformeln sind und vielleicht nur codierte Nachrichten zwischen Nörglern und Bewegungsmuffeln: Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie diese zwei unschuldigen kleinen Wörter „Danke“ und „Bitte“ so tiefe, kryptische Bedeutungen verbergen können. Da dachte man, man ist im Mittelalter mit seinen Geheimcodes, aber nein, das moderne Höflichkeitsvokabular hat sie alle geschlagen.
Die Geheimbotschaften der Triebgesteuerten: Wir alle kennen sie, die ständigen Nörgler. Diejenigen, die ihre Willenskraft mit der Lautstärke ihrer Beschwerden multiplizieren und für die „Nein“ einfach kein Bestandteil des Vokabulars ist. Und irgendwie bekommen sie immer, was sie wollen. Während der Rest von uns auf altmodische Konzepte wie „harte Arbeit“ und „Verdienst“ setzt, haben diese Meister des Gejammer-Mindsets die wahre Macht der penetranten Beharrlichkeit entdeckt.Und da sind sie, präsentieren stolz ihren neuesten Triumph – eine riesige Glotze im Schlafzimmer. Der Rest von uns schaut sie mit einer Mischung aus Neid und Bewunderung an. Natürlich hatten sie es sich „ernörgelt“. Warum sollten sie auch jemals die Worte „Danke“ oder „Bitte“ benutzen, wenn sie ihre Klagelieder als effektivere Kommunikationsmethode haben? „Danke“, wird oft als die Geheimsprache für „Endlich hast du begriffen, was ich die ganze Zeit wollte!“ übersetzt. Es ist so, als ob du dich bei deinem Hund bedankst, dass er endlich das Stöckchen zurückgebracht hat, obwohl du ihm hundert Mal gezeigt hast, wie es geht. Und dann gibt’s noch „Bitte“. Ein verzweifelter Schrei nach Erbarmen. Es klingt mehr wie „Könntest du bitte für fünf Minuten den Mund halten und mir eine Pause gönnen?“, getarnt in einem einzigen höflichen Wort.
Warum man „Danke“ sagt und eigentlich „Och nö“ meint
Das magische Wort „Danke“. Ein Ausdruck, der oft mehr Tiefe und Mehrdeutigkeit hat als das letzte Buch von Kafka, das du gelesen hast. Oder wahrscheinlich nur den Klappentext. Denn wer liest heutzutage schon Bücher?
1. Wenn der Friseur dir eine neue „Frisur“ verpasst. Da sitzt du also, nachdem der Friseur dich aus dem Sessel erhebt, und es sieht aus, als hättest du einen Kampf mit einem Rasenmäher gehabt und verloren. Natürlich sagst du: „Danke, genau das wollte ich!“ Aber insgeheim denkst du: „Super, wieder drei Monate Mützenträger.“
2. Der gute alte Geburtstagspulli von Tante Erna. Jedes Jahr aufs Neue. Ein kratziger, bunter, undefinierbarer Wollhaufen. Und da stehst du nun, versuchst, nicht auszusehen wie ein explodierter Regenbogen, und sagst: „Oh, wie schön! Vielen Dank!“ Und heimlich hoffst du, dass der Pulli beim nächsten Waschen schrumpft. Auf Puppengröße.
3. Beim Arzt: „Das wird jetzt ein kleiner Pieks!“ Ja klar, und Einhörner existieren. Während du versuchst, den Schmerz zu verbergen und dir vorzustellen, wie es wäre, ein echtes Einhorn zu reiten, flüsterst du: „Danke“ und meinst: „Können wir das nächste Mal bitte Lachgas verwenden?“
4. Die „Hilfreichen“ Tipps von Kollegen. Du arbeitest also an einem Projekt und steckst fest. Kollege X kommt vorbei und gibt einen „hilfreichen“ Ratschlag, der das Problem eher verdoppelt. Mit einem Lächeln sagst du: „Danke für den Tipp!“ Was du wirklich denkst: „Kannst du bitte in die Antarktis ziehen und Pinguinen Tipps geben?“
5. Das Restaurant, das „deinen“ Tisch vergibt. Du hattest reserviert, doch als du ankommst, ist der Tisch „deiner Wahl“ bereits vergeben. Der Kellner führt dich zu einem weniger attraktiven Platz direkt neben der Toilette und sagt: „Ist das okay?“ Während du versuchst, nicht den Geruch der letzten Spülung einzuatmen, antwortest du: „Ja, danke, perfekt!“ In Gedanken fügst du hinzu: „Für meinen imaginären Goldfisch vielleicht.“
Die wunderbare Welt der ironischen Dankbarkeit. Wo ein „Danke“ oft so echt ist wie das Lächeln eines Politikers im Wahlkampf. Aber hey, es ist der Gedanke, der zählt, nicht wahr?
Wozu immer nett sein und nicht ehrlich?
Warum „Gesundheit“ wünschen, wenn man eigentlich eine Gasmaskenempfehlung braucht?: Hast du jemals darüber nachgedacht, wie sinnvoll einige unserer alltäglichen Floskeln eigentlich sind? Höflichkeit wird ja oft als Zuckerguss der Gesellschaft bezeichnet. Aber manchmal frage ich mich, ob dieser Zuckerguss nicht eigentlich eher aus verdorbenem Pudding besteht.n Nehmen wir zum Beispiel das kleine Wort „Gesundheit“, das man ausspricht, nachdem jemand geniest hat. Wieso eigentlich? Es ist doch nichts weiter als ein feiner, unsichtbarer Schleier aus Mikroben, die sich fröhlich in der Luft verteilen. Vielleicht sollte man anstelle von „Gesundheit“ einfach sagen: „Schön, dass du deine Viren teilst.“ Oder: „Danke für die biologische Kriegsführung, Kollege!“.
Und dann gibt es da noch dieses „Ich liebe dich“. Die drei Worte, die mehr überstrapaziert werden als das Datenvolumen eines Teenagers. Mal ehrlich, in der Hierarchie der Dinge, die wir lieben, wo genau stehen dann Partner im Vergleich zu, sagen wir, der Befriedigung, wenn man den letzten Tropfen aus der Bierflasche quetscht? Oder dem Gefühl, das du bekommst, wenn du nach einer langen, schwitzigen Fahrradtour auf deine kühle Klobrille sinkst?
Aber vielleicht ist es ja gerade das. Vielleicht ist Liebe einfach die Summe aller kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Das Geräusch, wenn der Deckel des Grills zugeklappt wird, und man weiß: Jetzt gibt’s was Gutes. Das Flackern des Fernsehers, das uns erinnert, dass wir noch nicht ganz von der Außenwelt abgeschnitten sind. In diesem Sinne: Nies weiter, teile deine Keime und erzähle der Welt von deinen eigenartigen Liebesbeziehungen zu Alltagsgegenständen. Wer weiß, vielleicht ist das der wahre Schlüssel zur Menschlichkeit.
Ich liebe Dich
Liebe im 21. Jahrhundert: Ist es wirklich Liebe oder nur ein weiterer Mittel zum Zweck?: Liebe! Dieses erhabene Gefühl, das so alt ist wie die Zeit selbst und das unzählige Dichter, Philosophen und Schlagermusiker inspiriert hat. Natürlich hat sich die Definition von Liebe über die Jahre hinweg ein wenig… nun, „angepasst“. Die Zeiten, in denen Romeo und Julia sich gegenseitig sonnettierten, sind vorbei. Heute ist es eher ein „Bring mir ein Bier und wedle der Grillkohle Luft zu, Liebling.“ Es erstaunt mich immer wieder, wie sich die Maßstäbe verschoben haben. Da sitzt man also, auf seinem selbsternannten Thron, den Fernseher eingeschaltet, ein kühles Bier in der Hand und der Duft von frisch gegrilltem Fleisch in der Nase. Und dann kommt dieser Moment der Erkenntnis: „Ist es wirklich Liebe oder nutze ich meinen Partner nur als verlängerten Arm meiner Bequemlichkeit?“
Klar, es klingt ziemlich unromantisch, seinen Ehepartner zu bitten, das Bier aus dem Kühlschrank zu holen, während man selbst damit beschäftigt ist, die Grillkohle in den perfekten Röstzustand zu versetzen. Aber hey, ist das nicht die wahre Romantik des 21. Jahrhunderts? Du hältst mir den Rücken frei, während ich das Steak wende und dafür besorgst du mir ein kühles Bier, bevor das Spiel beginnt. In einer perfekten Welt würden wir alle den perfekten Partner finden, der uns in den Arm nimmt und sagt: „Ich liebe dich, so wie du bist.“ Aber in der echten Welt sagt er eher: „Kannst du mir das Fernbedienung geben? Und wo ist das Bier?“ Und weißt du was? Das ist auch okay. Denn Liebe zeigt sich nicht immer in großen Gesten, sondern oft in den kleinen Dingen des Alltags. Wie einem kalten Bier und einem perfekt gegrillten Steak.
Aber ich weiß das all die Dinge – das Bier, der Fernseher, mein Thron und die Aussicht auf gegrilltes Fleisch nur Mittel zum Zweck sind. Ich liebe es sie zu gebrauchen. Wenn ich jetzt „ich liebe Dich“ zu meinem Ehepartner sage. Dann würde ich doch sagen „ich liebe es dich wie ein Gegenstand zu gebrauchen“. Ich liebe es dich Bier aus dem Kühlschrank holen zu lassen, bevor du wieder der Grillkohle Luft zu wedelst.
Eine Welt ohne Höflichkeit
Warum Danke sagen, wenn es auch schneller gehen kann?
Willkommen in einer Welt, in der Höflichkeit der neue Ausgestorbene ist. Stell dir vor, du lebst in einer Gesellschaft, in der niemand mehr „Danke“ sagt. Ja, ich weiß, schwer vorstellbar. Aber statt eines sanften, wärmenden „Danke“ erhältst du nun ein knackiges, zeitoptimiertes „Das wäre auch schneller gegangen.“ Effizienz auf einem ganz neuen Level.
Das gleiche gilt für das Wort „Bitte“. Vergiss das flehende, fast jämmerlich klingende „Bitte, könntest du…“ und tausche es gegen ein befehlshaberisches „Schnell jetzt“. Es schneidet direkt durch den Unsinn und bringt dich zum Punkt. So viel Zeitersparnis! Ein romantischer Abend? Statt „Möchtest du vielleicht einen Wein?“ hörst du „Schnell, trink!“. Und ja, dieser Satz hat definitiv Charme, besonders wenn du gerade in Stimmung für ein wenig… Effizienz bist. Und was ist mit Geburtstagen? Statt „Alles Gute zum Geburtstag!“ könnten wir einfach „Ein Jahr näher am Ende!“ rufen. Es ist nicht nur wahr, es ist auch eine wunderbare Erinnerung daran, wie kostbar die Zeit ist.
Die Trauungszeremonie? „Sag ja oder geh!“ Wie romantisch, oder? Ein neuer Ansatz für alle, die den langweiligen, altmodischen Kram satt haben. Tatsächlich, in dieser wunderschön unhöflichen Welt, hätten die meisten von uns wahrscheinlich mehr Zeit zur Verfügung, weil wir nicht mehr von diesen lästigen sozialen Konventionen aufgehalten würden. Aber sicherlich, es gibt auch die kleinen Momente, in denen man sich ein wenig menschlichen Kontakt wünscht. Ein kleines „Danke“ hier und da. Aber hey, wer braucht schon Menschlichkeit, wenn man Effizienz haben kann?
10 ironische „Dankeschöns“ die nicht so gemeint sind
- „Danke, dass du mal wieder zu spät kommst – ich liebe Überraschungen!“
- „Vielen Dank für deinen Rat – warum frag‘ ich auch Experten?“
- „Danke für die ‚Hilfe‘ – ich hab’s ja gern ein bisschen schwieriger.“
- „Danke für das ‚Geschenk‘ – mein Mülleimer hatte schon Sehnsucht.“
- „Vielen Dank fürs Zuhören – diese Wand hier hätte es nicht besser gekonnt.“
- „Danke, dass du wieder alles durcheinander gebracht hast – Ordnung ist ja so 2019.“
- „Danke fürs Nichts-Tun – so fühle ich mich so produktiv!“
- „Vielen Dank, dass du schon wieder das Letzte genommen hast – Diäten sind sowieso überbewertet.“
- „Danke für den ‚kurzen‘ Anruf – die drei Stunden kriege ich nie wieder zurück!“
- „Danke, dass du mein Geheimnis weitererzählt hast – Datenschutz ist ja nur ein Trend.“