Es ist diese tiefe, unergründliche Bindung zwischen Mensch und Technologie, die einen in den Abgrund der Verzweiflung zieht. Mein Fernseher und ich, wir könnten ein Blockbuster-Drama sein, das auf Netflix läuft. Wenn Netflix funktionieren würde. Denn natürlich hat mein treuer Fernseher, dieser hinterlistige Teufel, genau in dem Moment seinen Geist aufgegeben, als das Serienfinale meiner Lieblingsserie startete. Da stand ich nun, mit einer Tüte Chips in der einen und der Fernbedienung in der anderen Hand. „Vielleicht ist es nur eine Phase“, sagte ich mir. „Vielleicht ist es nur ein kurzer Schluckauf in unserer ansonsten perfekten Beziehung.“ Aber nein, das geliebte Flimmern hatte aufgehört, und ich war allein mit meinen Gedanken. Horror pur. Vielleicht hätte ich auf die Warnzeichen hören sollen. Wie das leise Rauschen, das begann, als ich beschloss, eine Dokumentation über Diäten zu schauen. Oder das seltsame Flackern, als ich versuchte, eine Sendung über Heimwerken anzusehen. Offensichtlich wollte mein Fernseher nicht, dass ich mich verbessere. Und dann diese eine Nacht, als ich versuchte, einen Horrorfilm anzusehen, und plötzlich ein Standbild von einem grinsenden Clown auf dem Bildschirm eingefroren war. Wahrscheinlich wollte er mich einfach nur daran erinnern, dass ich nachts besser nicht allein ins Badezimmer gehe. Man könnte sagen, unser Verhältnis war elektrisierend, und ich meine nicht die Funken, die aus der Rückseite flogen, als ich versuchte, ihn aufzuschrauben und selbst zu reparieren. Der Moment, als ich feststellte, dass die Garantie genau einen Tag vorher abgelaufen war? Reiner Zufall, sicher. Aber trotz allem werden wir wohl zusammenbleiben. Denn, Hand aufs Herz, wo sonst finde ich einen Fernseher, der so perfekt meine Vorliebe für Drama und Katastrophen ergänzt? Bis das Band des HDMI-Kabels uns scheidet!
Fernseher kommen und Fernseher gehen
Der Fernseher. Diese wunderbaren Kisten, die mit der schillernden Präsenz eines Magiers auftauchen und uns in ihre bunte Welt entführen. Doch dann, genau wie bei einer Telenovela, dreht sich das Drama nicht um die Protagonisten auf dem Bildschirm, sondern um den Fernseher selbst. Du denkst, du hättest das neueste Modell? Den Rolls-Royce der Unterhaltungselektronik? Tja, kleine Überraschung: Dieser Luxusliner hat eine Lebenserwartung, die kürzer ist als die Beziehung zwischen einem Reality-TV-Paar. Ach, und erinnern wir uns an diese „HD“-Modelle von damals? Hohe Definition? Bitte, das einzige, was sie hoch definierten, war die Fähigkeit, genau in dem Moment den Geist aufzugeben, in dem der Cliffhanger deiner Lieblingsserie enthüllt wurde. Oh, das Drama! Das echte Drama. Dann gibt es da noch diese alten Röhrenfernseher, die echten Panzer. Sie waren so schwer, dass sie beim Umzug definitiv als Waffe betrachtet werden könnten. Aber ihre Treue? Unerreicht. Sie flimmerten und flackerten, aber sie hielten durch. Bis natürlich dieses eine Fußballspiel kam, das letzte entscheidende Tor, und zack – Schwarzbild. Und wie wäre es mit diesen neumodischen Smart-TVs? Sie sind schlau, sagen sie. Sie können sprechen, sagen sie. Aber wer hätte gedacht, dass sie auch diese melodramatische Neigung hätten, genau dann zu „erstarren“, wenn du versuchst, den Höhepunkt deines Dramas zu streamen? Am Ende des Tages sind Fernseher eben wie Beziehungen: Mal läuft’s, mal nicht. Einige sind kurz und intensiv, andere lang und treu. Doch eines haben sie alle gemeinsam: das unvermeidliche Ende, bei dem man sich nur denkt: „Nicht schon wieder!“ Aber hey, wie bei jeder Beziehung gibt es immer noch Streamingdienste und Laptops. Immerhin etwas.
Moderne Fernseher: Wo „Dünn“ und „Scharf“ nicht nur eine Beschreibung sind
Oh, du wunderbare, flimmernde Kiste der Ablenkung. Wie sehr wir alle die Momente schätzen, in denen du uns von unseren Fehlentscheidungen, schlechten Haartagen und dem Wissen ablenkst, dass wir wahrscheinlich unsere Hausaufgaben oder die Steuererklärung machen sollten. Einmal hatte ich einen Fernseher, der so alt war, dass er wahrscheinlich noch Schwarz-Weiß-Fotos von den Dinosauriern in seinem Speicher hatte. Als er den Geist aufgab, ertränkte ich meine Trauer in einem halben Liter Eiscreme. Aber dann erinnerte ich mich, dass der nächste Elektromarkt nur einen Spaziergang entfernt war. Der Gedanke an einen neuen, dünnen, scharfen Fernseher brachte mir sofort ein Lächeln ins Gesicht. Es ist erstaunlich, wie die Technologie sich verändert hat. Die Fernseher von heute sind so dünn, dass man sie fast als Briefbeschwerer nutzen könnte. Und so scharf, dass du die Poren deiner Lieblingsfilmstars zählen kannst – ein Vergnügen, das wir alle insgeheim genießen, geben wir es zu! Inzwischen ist mein Fernseher so schlank und modern, dass er wahrscheinlich eine Yoga-Klasse besucht und ein Veganer ist. Während mein alter Röhrenfernseher wahrscheinlich immer noch versucht, sich in einem Jazzercise-Kurs durchzuschlagen. Doch das Beste an diesen neuen Fernsehern? Sie geben dir das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Du kannst fast den Atem deiner Lieblingscharaktere spüren. Aber sei vorsichtig, wenn du den Fernseher zu scharf einstellst – sonst könntest du am Ende denken, dass die Zombi-Apokalypse tatsächlich direkt vor deiner Haustür stattfindet. Nicht, dass es mir passiert ist… oder so. Und wenn er eines Tages den Geist aufgibt? Na ja, es gibt immer einen neueren, schärferen, dünnsten Fernseher da draußen. Und ich werde da sein, bereit, ihn zu umarmen. Mit offenen Armen und einer Kreditkarte. Aber hey, wer braucht schon Geld, wenn man in HD leben kann?
Das miese Fernsehprogramm: Oder wie man einen flachen Bildschirm mit noch flacherem Inhalt paart
Es war einmal ein Fernseher, der uns die Welt brachte. Er brachte uns das Mondlandung, Mauern, die fallen, und Menschen, die für Freiheit tanzen. Nun bringt er uns… Reality-TV. Ja, wer hätte gedacht, dass die technologische Entwicklung von Schwarz-Weiß zu 4K uns den intellektuellen Höhepunkt des Fernsehens in Form von Menschen bringen würde, die in ein Haus gesperrt sind und ihre emotionalen Meltdowns teilen. Bravo, Menschheit, Bravo. Werbepausen sind ja auch eine feine Sache. Damals reichte es, während der Werbepause aufs Klo zu gehen, sich einen Kaffee zu machen und die Post durchzusehen. Heutzutage? Man könnte während der Werbepausen einen Halbmarathon laufen, ein Buch schreiben und vielleicht sogar eine neue Sprache lernen. Und wenn du zurückkommst, ist die Werbung für dieses brandneue Shampoo, das angeblich aus dem Speichel seltener Alpenziegen hergestellt wird, immer noch nicht vorbei. Und dann die „hochwertigen“ Sendungen. Ich erinnere mich an die Zeiten, in denen Dramen echte Dramen waren und Komödien dich zum Lachen brachten, nicht zum Weinen. Heutzutage haben wir Shows, bei denen die tiefgründigste Frage lautet: „Wessen Rose wird es heute sein?“ Ach, und nicht zu vergessen die stundenlangen Diskussionen darüber, ob Oma Erna im Talentwettbewerb wirklich ein Star ist, nur weil sie mit ihrem Gebiss Musik machen kann. Aber trotz allem, trotz der trivialen Dramen und dem endlosen Werbebombardement, sitzen wir da, wie Motten zu einer Lampe gezogen. Weil am Ende des Tages, obwohl wir es hassen, zu lieben, was sie uns servieren, sind wir doch irgendwie süchtig danach. Es ist, als würde man einen nicht enden wollenden Zugunfall beobachten – man kann einfach nicht wegschauen. Ach, moderne Technologie, du wunderbare, schreckliche Sache.